Viele von uns erinnern sich an den fesselnden Film “Gladiator”, der 2000 in die Kinos kam und uns in die brutale Welt des antiken Roms entführte. In diesem Film spielt Joaquin Phoenix die Rolle des Commodus, eines machthungrigen Kaisers, der den Hauptkonflikt der Geschichte antreibt. Doch war Commodus aus dem Film Gladiator wirklich eine historische Figur? In diesem Artikel werden wir uns genauer mit dieser Frage befassen und einen tiefen Einblick in die faszinierende Geschichte des Commodus werfen.

Die historische Realität hinter Commodus

Um die historische Realität hinter der Figur des Commodus zu verstehen, müssen wir einen genaueren Blick auf seine Regierungszeit und die Umstände werfen, die diese geprägt haben. Die Frage, ob Commodus wirklich existierte, kann ganz klar mit ja beantwortet werden, da er zweifellos ein römischer Kaiser war, der von 180 bis 192 nach Christus regierte.

Commodus wurde als Sohn von Kaiser Marcus Aurelius geboren und hatte eine bemerkenswerte Schwester namens Lucilla, die im Film “Gladiator” eine wichtige Rolle spielt. Diese familiären Beziehungen waren von großer Bedeutung für sein politisches Leben und beeinflussten sowohl seine Aufstiegschancen als auch seine Handlungen als Kaiser.

Die Regierungszeit von Commodus war geprägt von einer Vielzahl von Herausforderungen und Kontroversen. Seine Neigung zu Intrigen und Machtmissbrauch war während seiner Herrschaft offensichtlich, und viele Historiker haben sein Verhalten als dekadent und unberechenbar beschrieben. Dieses exzentrische Verhalten brachte das römische Reich in eine Zeit der Unsicherheit und politischen Instabilität, die Auswirkungen auf die gesamte Bevölkerung hatte.

Die historische Realität von Commodus als Kaiser ist also keineswegs eine Erfindung, sondern eine Tatsache, die durch historische Aufzeichnungen und Quellen belegt ist. Seine Regierungszeit bleibt jedoch ein komplexes Kapitel in der Geschichte des Römischen Reiches, das von Intrigen, Macht und einem dekadenten Lebensstil geprägt war.

Die Unterschiede zwischen Film und Realität

Es ist wichtig, die Unterschiede zwischen dem Film “Gladiator” und der historischen Realität von Commodus genauer zu betrachten. Obwohl der Film zweifellos von historischen Ereignissen inspiriert ist, muss betont werden, dass er künstlerische Freiheiten und dramatische Elemente enthält, die die Darstellung von Commodus deutlich verändern.

Die Beziehung zu Maximus

Im Film wird Commodus als blutrünstiger Tyrann dargestellt, der eine persönliche und intensive Feindschaft zu Maximus, einem römischen General und Tribun, hegt. Diese Feindschaft treibt die Handlung des Films voran, da Maximus gegen Commodus’ tyrannische Herrschaft kämpft.

In der historischen Realität hatte Commodus jedoch keine so enge Beziehung zu einem einzelnen Tribun wie Maximus. Die Idee einer persönlichen Fehde zwischen ihnen ist eine Erfindung des Films, um die Spannung und den Konflikt zu erhöhen.

Tatsächlich war Commodus während seiner gesamten Regentschaft von Intrigen und Machtkämpfen umgeben, und seine Feinde waren vielfältig. Die filmische Darstellung einer intensiven Einzelkonfrontation zwischen ihm und Maximus entspricht nicht der historischen Realität.

Der Mord an Marcus Aurelius

Im Film wird die Regentschaft von Commodus als vergleichsweise kurz und von Maximus’ Widerstand geprägt dargestellt. In Wirklichkeit regierte Commodus jedoch über zwölf Jahre, von 180 bis 192 n. Chr., was eine längere und komplexere Periode darstellt.

Insgesamt müssen wir festhalten, dass “Gladiator” zwar von historischen Ereignissen inspiriert ist, jedoch viele dramatische Elemente und künstlerische Freiheiten enthält, die die Darstellung von Commodus stark verändern. Dies schließt auch die Erfindung einer persönlichen Feindschaft zu Maximus ein, die in der historischen Realität nicht existierte. Commodus hatte viele Gegner, aber die Darstellung einer so engen und persönlichen Beziehung zu einem einzelnen Tribun ist eine dramaturgische Ergänzung des Films. Dies verdeutlicht erneut, wie Hollywood historische Figuren und Ereignisse für dramatische Effekte anpasst. Commodus bleibt eine faszinierende historische Figur, deren wahre Geschichte komplexer ist als die filmische Darstellung.

Dauer seiner Regentschaft

Der Film komprimiert die historische Zeitlinie erheblich und lässt wichtige Ereignisse und Entwicklungen innerhalb des Römischen Reiches aus. Die politischen Intrigen, die Herrschaftswechsel und die militärischen Konflikte dieser Zeit werden stark vereinfacht und dramatisiert, um die Handlung voranzutreiben.

Commodus’ Regentschaft und Niedergang

Während seiner Herrschaft zeigte Commodus eine gewisse Fixierung auf Gladiatorenkämpfe und trat sogar selbst als Gladiator auf. Dies war jedoch nur ein Teil seiner problematischen Regentschaft. Er entließ hochrangige Beamte, missbrauchte seine Macht und war in Intrigen verwickelt, die zu politischer Instabilität führten. Sein dekadentes Verhalten und seine Verschwendungssucht belasteten die römische Wirtschaft und führten zu Unzufriedenheit im Reich.

Im Film stirbt Commodus im spektakulären Showdown mit Maximus im Kolosseum. In Wirklichkeit wurde er 192 n Chr. ermordet, aber der genaue Umstand seines Todes ist umstritten. Es gibt verschiedene Theorien, wer für seine Ermordung verantwortlich war.

Fazit

Der Film “Gladiator” hat zweifellos dazu beigetragen, das Interesse an der Geschichte des römischen Kaisers Commodus zu wecken und seine Regierungszeit in einer dramatischen und fesselnden Weise darzustellen. Doch bei genauerer Betrachtung wird deutlich, dass die filmische Interpretation von Commodus und seiner Zeit einige erhebliche Unterschiede zur historischen Realität aufweist.

Die historische Realität von Commodus als römischer Kaiser ist unbestreitbar. Er regierte von 180 bis 192 nach Christus und war der Sohn von Kaiser Marcus Aurelius. Seine Regentschaft war geprägt von Intrigen, Machtmissbrauch und einem exzentrischen Verhalten, das viele Historiker als dekadent bezeichnet haben. Es ist wichtig anzumerken, dass er seinen eigenen Vater, Kaiser Marcus Aurelius, nicht ermordet hat, sondern dieser eines natürlichen Todes starb.

Der Film “Gladiator” jedoch nutzt künstlerische Freiheiten und dramatische Elemente, um die Geschichte von Commodus zu einem epischen Drama zu machen. Die Darstellung von Commodus als blutrünstiger Tyrann, der persönliche Feindschaften zu Maximus hegt, unterscheidet sich erheblich von der historischen Realität. 

Die Dauer seiner Regentschaft im Film wird verkürzt, um den Fokus auf den Konflikt mit Maximus zu legen, während er tatsächlich über zwölf Jahre regierte und mit vielen politischen Herausforderungen konfrontiert war.

Insgesamt verdeutlicht die Betrachtung von “Gladiator” und der historischen Realität von Commodus, wie Hollywood historische Figuren und Ereignisse für dramatische Effekte anpasst. Commodus bleibt eine faszinierende historische Figur, deren wahre Geschichte komplexer ist als die filmische Darstellung. Der Film mag die Spannung erhöhen, aber die wahre Geschichte hinter dem machthungrigen Kaiser ist ebenso faszinierend und verdient es, genauer erforscht zu werden.

FAQ´s

Gab es Commodus aus dem Film Gladiator wirklich?

Ja, Commodus war ein realer römischer Kaiser, der von 180 bis 192 n. Chr. regierte.

Wie war die Regentschaft von Commodus gekennzeichnet?

Seine Regentschaft war von Intrigen, Machtmissbrauch und einem exzentrischen Verhalten geprägt, das politische Instabilität im Römischen Reich verursachte.

Was sind die Unterschiede zwischen dem Film und der historischen Realität von Commodus?

Der Film enthält dramatische Elemente und künstlerische Freiheiten, wie die erfundene Feindschaft zu Maximus und den Mord an Marcus Aurelius, die von der historischen Realität abweichen.

Wie lange regierte Commodus tatsächlich?

Commodus regierte tatsächlich über zwölf Jahre von 180 bis 192 n. Chr. im Gegensatz zur verkürzten Darstellung im Film.

Bildquelle: United International Pictures (UIP)